- Konzernumsatz reduziert sich um 9% auf € 6,7 Mio. (Vorjahr 7,3)
- Anteil des Wartungsgeschäfts steigt auf 43% (Vorjahr 30%)
- Neulizenzgeschäft geht um 23% auf € 3,6 Mio. zurück (Vorjahr € 4,7 Mio.)
- Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) i.H.v. € 0,2 Mio. (Vorjahr € 0,2 Mio.)
- Hohe latente Steuern belasten Konzernergebnis in Höhe von € -1,2 Mio. (Vorjahr € -0,4 Mio.)
Bremen, 29. August 2011 – Die MeVis Medical Solutions AG [ISIN: DE000A0LBFE4], ein führendes Softwareunternehmen der bildbasierten Medizin, gab heute die Ergebnisse für das 1. Halbjahr 2011 bekannt. Aufgrund eines sehr schwachen 2. Quartals ist der Konzernumsatz im 1. Halbjahr um 9% auf 6,7 Millionen Euro zurückgegangen. Dabei hat sich die Zusammensetzung des Konzernumsatzes weiter zu Gunsten des Wartungsgeschäfts verändert. Während sich dieser Geschäftszweig mit einem Umsatzzuwachs von 18% auf T€ 1.348 (Vorjahr T€ 1.146) erneut positiv entwickelte, reduzierten sich die Umsätze aus dem Lizenzabsatz um 26% überproportional auf T€ 1.520 (Vorjahr T€ 2.062). Dieses führen wir überwiegend auf die zunehmende Marktsättigung in unserem Kerngeschäft Digitale Mammographie auf dem wichtigen US-Absatzmarkt sowie auf eine weitere Abschwächung des Geschäfts im Bereich Brust-MRT zurück.
Aufgrund des höheren Anteils an Wartungserlösen ging das Geschäft im Segment Digitale Mammographie im 1. Halbjahr um lediglich 3% auf T€ 5.191 (Vorjahr T€ 5.356) zurück. Die Wartungserlöse betrugen hier 49% (Vorjahr 35%) des Segmentumsatzes. Konzernweit stieg der Anteil der Wartungserlöse im 1. Halbjahr auf 43% (Vorjahr 30%).
Die Geschäftsentwicklung mit den neuen Produkten im Segment Sonstige Befundung verlief weiterhin enttäuschend. Der Umsatzrückgang in diesem Segment um 24% auf T€ 1.497 (Vorjahr T€ 1.965) ist allerdings ganz überwiegend auf eine weitere Abschwächung des Geschäfts im Bereich Brust-MRT mit unserem Industriepartner Invivo Corp. auf dem US-Absatzmarkt zurückzuführen. Das Geschäft mit den in 2009 ebenfalls von Invivo Corp. eingeführten Software-Applikationen in den Bereichen Neuro (DynaSuite Neuro) und Prostata (DynaCAD® Prostate) entwickelte sich dagegen auf niedrigem Niveau stabil. Mit unserem Lungenprodukt Visia™ CT-Lung System konnten auch im abgelaufenen Quartal keine nennenswerten Umsätze erzielt werden. Die Wartungserlöse in diesem Segment betrugen insgesamt 25% des Segmentumsatzes (Vorjahr 14%).
"Die rapide fortschreitende Marktkonsolidierung und unsere nach wie vor ausbleibende Partizipation am Marktwachstum machen vor dem Hintergrund unserer schwachen Geschäftsentwicklung eine grundlegende strategische Überprüfung und Anpassung unserer Geschäftsaktivitäten an die sich verändernden Marktbedingungen notwendig, die wir bis zum Jahresende in enger Abstimmung mit unserem Aufsichtsrat abschließen werden", sagt Dr. Carl J.G. Evertsz, Vorstandsvorsitzender der MeVis Medical Solutions AG.
"Die strategische Überprüfung umfasst die Optimierung unserer Produktentwicklungsprioritäten, unsere Aktivitäten bezüglich der Software-Plattform der Gesellschaft und unsere Beteiligung in der kardiovaskulären Bildgebung", fügt Thomas E. Tynes, Präsident & CEO der MeVis Medical Solutions, Inc., Pewaukee/USA, und Mitglied des Vorstands der MeVis Medical Solutions AG hinzu.
Die Personalaufwendungen reduzierten sich im 1. Halbjahr erneut deutlich um 11% auf T€ 4.852 (Vorjahr T€ 5.461), was im Wesentlichen zur Erhöhung des Ergebnisses vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) um 2% auf T€ 1.965 (Vorjahr T€ 1.924) geführt hat. Die Personalkapazität fiel zum Ende des 1. Halbjahrs um 17% auf 150 Vollzeitäquivalente (Vorjahr 181). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verringerten sich leicht um 2% und betrugen im Berichtszeitraum T€ 1.431 (Vorjahr T€ 1.455). Damit waren unsere Kostensenkungsmaßnahmen weiterhin wirksam.
Die planmäßigen Abschreibungen blieben im Berichtszeitraum mit T€ 1.784 (Vorjahr T€ 1.774) nahezu unverändert. Den gestiegenen Abschreibungen auf die in der Vergangenheit aktivierten Entwicklungsleistungen stand eine Entlastung der Abschreibungen sonstiger erworbener immaterieller Vermögenswerte in Folge der Bilanzbereinigung zum Jahresende 2010 entgegen. Der Aktivierungssaldo, also das Verhältnis von Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungsleistungen zu neu aktivierten eigenen Entwicklungsleistungen, betrug im Berichtszeitraum 0,79 (Vorjahr 0,75).
Somit blieb das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit T€ 181 (Vorjahr T€ 150) nahezu auf Vorjahresniveau. Die EBIT-Marge erhöhte sich entsprechend nur geringfügig auf 2,7% (Vorjahr 2,1%).
Bei einem geringeren Finanzergebnis in Höhe von T€ -617 (Vorjahr T€ -363) hat sich das Vorsteuerergebnis im 1. Halbjahr auf T€ -435 (Vorjahr T€ -212) verschlechtert. Unter Berücksichtigung eines deutlich höheren Ertragssteueraufwands, der wesentlich durch die nicht-liquiditätswirksamen Aufwendungen aus latenten Steuern geprägt ist, schließen wir das 1. Halbjahr 2011 mit einem Verlust von T€ -1.172 (Vorjahr T€ -652) ab. Das Ergebnis je Aktie beträgt damit € -0,68 (Vorjahr € -0,38). Die latenten Steuern resultieren ganz überwiegend aus der strategischen Akquisition der auf Siemens entfallenden Geschäftsanteile an der MeVis BreastCare Solutions sowie aus der Aktivierung von Entwicklungskosten.
Die liquiden Mittel betrugen zum Ende des 1. Halbjahres T€ 9.540 (31.12.2010 T€ 8.162).
"Aufgrund der bisherigen Geschäftsentwicklung bestätigen wir unsere im Konzernlagebericht 2010 enthaltene Prognose, wonach wir vor dem Hintergrund des auf Konzernebene im Geschäftsjahr 2010 gesunkenen Neulizenzgeschäfts für das laufende Geschäftsjahr eine leichte Reduzierung des Konzernumsatzes erwarten," sagt Dr. Robert Hannemann, Mitglied des Vorstands der MeVis Medical Solutions AG. "Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) dürfte aufgrund weiterer Kosteneinsparungen leicht positiv sein."
Unter Berücksichtigung der Wechselkursentwicklung des US-Dollars, in dem ca. 80 Prozent des Konzernumsatzes fakturiert wird, sowie der aktuellen Markt- und Geschäftsentwicklung wird der Vorstand seine Prognosen im Verlauf des Geschäftsjahres konkretisieren.
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